Am 22. Oktober 2023 wurde das „frisch“ sanierte Gemeindehaus feierlich wieder eröffnet. Verbunden war dies mit der Einladung, es mit Begegnungen der Menschen zu beleben. Mit dieser Eröffnung hat das endlos erscheinende Warten auf die Fertigstellung der vielen Maßnahmen ein Ende. Das Vorhaben war mehr als „nur“ eine Sanierung – es war auch eine umfassende Ertüchtigung im Hinblick auf die Herausforderungen der Zukunft.

In einem Rundgang konnten die Berichte über den Ablauf der Sanierung in den Plakaten der Ausstellung am Eröffnungstag vertieft werden. Die relevanten Plakate der im vorigen Beitrag Präsentation zur Wiedereröffnung des „frisch“ sanierten Gemeindehauses auf dieser Website veröffentlichten Präsentation wurde hier verlinkt. Sie öffnen sich in einem neuen Fenster / Tab.

Die Beschreibung dieses Rundganges durch das sanierte Gemeindehaus ermöglicht so einen „virtuellen“ Rundgang. Dies vermittelt die mit der Sanierung verfolgten Ziele und wie sie erreicht wurden. Auch auf die notwendigen Behebungen von erkannten Probleme wird dabei eingegangen.

Informieren Sie sich nun darüber, warum und was im Gemeindehaus so geändert wurde, dass wieder eine Nutzung im Einklang auch mit den inzwischen erweiterten Anforderungen besteht. Das betrifft sehr intensiv den deutlich erweiterten Brandschutz, die entscheidend verbesserten Zugangsmöglichkeiten und eine Berücksichtigung von Behinderungen der Besucher. Natürlich waren nach der langen Nutzungszeit auch eine Reihe ganz „normaler“ Sanierungsarbeiten fällig. Ergänzt wird das Ganze aber auch durch eine technisch unterstützte Kommunikation, die für die Zukunftsfähigkeit des Gemeindehauses als Begegnungsstätte der Gemeinde als dringend notwendig angesehen wurde.

Dieser „virtuelle“ Rundgang startet am oberen Eingang vom Gemeindehaus. Um zum oberen Eingang zu gelangen, kann nun die neu erstellte Rampe benutzt werden. Dieser barrierefreie Zugang auch zum oberen Stockwerk des Gemeindehauses war für das Gelingen der Sanierung das wichtigste Ziel (siehe Plakat 3). Damit ist zusätzlich auch ein barrierefreier Zugang zum Kindergarten möglich. Das Plakat 3 enthält das weitere wichtige Ziel: Behindertengerechte WC. Für die künftige Nutzung war zudem noch ein durchgängig verwirklichter Brandschutz gemäß den zur Zeit gültigen Vorgaben von entscheidender Bedeutung. Sämtliche Zugänge zum Gemeindehaus wurden gründlich überarbeitet und erhielten neue Eingangstüren (Plakat 5). Alles Sonstige ist auf dem Plakat 3 kurz angedeutet.

Der Bau der Rampe erforderte Baggerarbeiten. Damit konnte der Grund für die im ehemaligen Männer-WC aufgetretenen Wasserschäden und die durch Frosteinwirkung zersprungenen Fließen aufgedeckt werden. Die Drainage und der Schutz der äußeren Wand zum WC-Bereich waren nicht in Ordnung (Plakat 4 und Plakat 12 oben). Hier war also die Sanierung ganz besonders wichtig. Eine neue Drainage und deren Verbindung zu einer Abflussdohle beim unteren Eingang haben die Schadensursache beseitigt. Darauf wird auch im Plakat 11 eingegangen. Dort wird unter anderem auf die neu zu erstellenden „Wasserwege“ für das obere Behinderten-WC hingewiesen.

Dieses behindertengerechte WC (Plakat 6) befindet sich gleich in der Nähe des oberen Einganges. Der WC-Eingang ist durch eine Sichtschutzwand abgedeckt. Für dieses WC wurde der Platz des zuvor vorhandenen Aufgangs genutzt, bei dem eine Wendeltreppe zu einem Nebenraum führte. Diesen oberen Raum kann nun über eine Ausziehleiter vom WC aus erreicht werden.

Der Große Saal ist über zwei Brandschutztüren vom oberen Foyer aus zugänglich (Plakat 9). Aus Gründen des Brandschutzes musste auch eine Türe zum Stuhllager neu eingebaut werden. Der Große Saal enthält allerdings die wohl größte Überraschung im Rahmen der Sanierung des Gemeindehauses. Bei der Überprüfung des Daches und der Gebäudekonstruktion musste festgestellt werden, dass die Brandschutzforderung „F30“-Festigkeit nicht gegeben war. Zunächst war auch nicht erkennbar, wie diese so wichtige Voraussetzung für die künftige Nutzung des Gemeindehaues überhaupt erreicht werden kann. Die Einhaltung dieser Vorschrift war für unser Gemeindehaus unabdingbar notwendig. Das Fehlen dieser Eigenschaft hätte die gesamten Bemühungen um eine Sanierung zunichte gemacht. Erst eine intensive Diskussion des Architekten mit einer Statikerin und die Nutzung von deren inzwischen deutlich verbesserten Berechnungsmöglichkeiten führten zu der nun realisierten Lösung des Problems. Jetzt sind drei zusätzliche Stahlverstrebungen an der Wand zum Hohenkreuz­weg so eingebaut, dass die „F30“-Festigkeit erreicht und rechnerisch nachgewiesen werden konnte. Ohne diese Lösung hätten die Sanierungsarbeiten eingestellt werden müssen. Siehe dazu das Plakat 12 mit dem Blick auf die Stahlstreben in der Mitte des Plakats.

Positiv war, dass das Parkett im Großen Saal „nur“ abgeschliffen werden musste. Für die nicht mehr beschaffbaren Glaskugeln der Beleuchtung wurde eine neue ansprechende Lösung gefunden. Auf die zunächst vorgesehene Belüftungsanlage musste aus finanziellen Gründen verzichtet werden. Dafür aber sind nun die Oberlichter so nutzbar, dass sie zusammen mit fallweise geöffneten Fenster einen meist ausreichenden Luftaustausch auch bei größeren Veranstaltungen gewährleisten können.

Der schmale Abgang gegenüber der oberen Küche hinunter ins untere Geschoß (UG) ist nun durch eine Brandschutztüre in Richtung UG abgeschlossen. Der bequemere Weg ins UG führt über das mit einem gut sichtbar angedeuteten Kreuz ausgestattetem Treppenhaus. Einen Weg ohne Treppen gibt es aber auch über den oberen Eingang und der Rampe zum unteren Eingang. So gelangt man barriere­frei vom Foyer im Obergeschoss zum Foyer im UG wie auch umgekehrt (Plakat 10). Durch diese Wegführung konnte ein aufwändiger Aufzug vermieden und die so wichtige Barrierefreiheit erzielt werden.

Im UG musste im Kleinen Saal das defekte Parkett entfernt und durch ein neues Parkett ersetzt werden. Das war nötig geworden, weil ein Wassereintritt (ggf. infolge des Problems mit der Drainage) das Parkett zerstört hatte (Plakat 12, unterer Teil). Erhebliche Veränderungen haben die sanitären Anlagen im UG erfahren. Da ist besonders das untere behindertengerechte WC hervorzuheben. Das wurde auf dem Platz der ehemaligen Bar erstellt. Damit haben wir nun in beiden Ebenen behindertengerechte WC. In diesem WC befindet sich zudem ein Wickelplatz für Kleinkinder. Auch das Personal-WC ist eine Neuerung. Es wurde zwischen dem Damen- und dem Männer-WC eingefügt. Dafür mussten die bisherigen WC etwas kleiner werden (Plakat 7 und Plakat 8).

Der Große und der Kleine Saal sowie das Besprechungszimmer im UG sind inzwischen mit WLAN ausgerüstet. Bei Bedarf kann auch in weiteren Räumen die WLAN-Abdeckung ermöglicht werden. Damit sind nun bei Besprechungen zur Vernetzung auch elektronische Hilfsmittel von allen Teilnehmern benutzbar. Nun sind zudem „virtuelle“ Konferenzen damit möglich, weil über das WLAN eine Verbindung zum Internet hergestellt werden kann. Hilfreich ist diese neu hinzugefügte Technik auch für Gremien, bei denen zum Beispiel aus Gründen einer Krankheit oder sonstiger Behinderung eine Beteiligung von Teilnehmern nur „virtuell“ – also von zuhause aus oder von unterwegs – möglich ist. Diese Erweiterung der Vernetzungsmöglichkeiten geht also über eine reine Sanierung deutlich hinaus. Die wichtigste Aufgabe des Gemeindehauses als Begegnungsstätte der Gemeinde erhält so ein zusätzliches „Fundament“ für die so notwendige Kommunikation untereinander.

22.10.2023 / Dr.-Ing. Franz Hein

Virtueller Rundgang durch das sanierte Gemeindehaus St. Josef

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