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„Ich bin die Magd des Herrn“

Demut als Grundhaltung Mariens und der Christen heute

Eine Maiandacht in der Zeit der Corona- Krise

Kreuzzeichen

Lied z.B. « Alle Tage sing und sage » (Gotteslob 526, 1-4)

 

Einführung

Es gibt eine Haltung, die das ganze Leben von Maria zutiefst geprägt hat: Das ist die Demut.

Viele tun sich heute schwer mit dieser Haltung. Sie kann leicht missverstanden werden. Doch recht verstanden, ist die Haltung der Demut für ein Leben als Christ entscheidend wichtig. Und: Diese Zeit der Krise lehrt uns von neuem Demut.

Maria war demütig – sollen wir es wirklich auch sein? Schauen wir einmal ein wenig genauer hin, was Demut ist, und wie Maria für uns in dieser Haltung für uns ein Vorbild sein kann.

 

Gebet « Maria, ich nenne dich Schwester » (Gotteslob 10, 2)

 

Schriftlesung Aus dem Lukasevangelium.

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte:

Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.

Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.

Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.

Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.

Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.

Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

 

Lied z.B. „Maria, Mutter unseres Herrn“ (Gotteslob 530, 1-4)

 

Meditation: Ich bin die Magd des Herrn – Demut als Dien- Mut

Dienen, Magd sein, das betrachten wir als geringwertige, untergeordnete Tätigkeit. Mägde genossen, etwa in früheren Zeiten in der Landwirtschaft, wenig Respekt. Im Evangelium haben wir das das Ja Marias zum Dienen, zum Magd sein gehört. Es hat aber nichts klein Machendes an sich! Es ist eine große, mutige Entscheidung. Das heißt Demut: Mut zum Dienen – Dien-Mut – Demut. Diesen Mut zum Dienen bringt nur auf, wer innerlich stark ist. Er braucht keine äußere Ehre. Maria schöpft diese Stärke aus ihrem Glauben. Sie weiß, dass sie dem größten überhaupt dient: Gott. Und sie will es. So kann sie sich selbst zurücknehmen, ohne unzufrieden und verbittert zu sein.

In unserem Alltag in diesen Wochen ist auch oft Demut von uns gefordert: Einen Mundschutz tragen, obwohl er unschön und lästig ist. Zuhause bleiben, obwohl wir gerne etwas unternehmen würden. Geduld aufbringen mit den Kindern, die schon viel zu lange zuhause sind. Die sehnsüchtig erwartete Reise absagen. Das sind alles Dinge, die wir uns nicht ausgewählt haben. Sie werden uns zugemutet. Können wir sie mit Dien- Mut annehmen: weil wir damit der Gesundheit der Mitmenschen dienen, unserer Gesellschaft dienen, die ein baldiges Ende der Einschränkungen braucht, der Familie dienen, für die diese Zeit eine große Herausforderung ist?

Das Vorbild Marias kann uns heute Mut machen zu solch wohlverstandener Demut. Sie hat angenommen, was ihr im Leben zugemutet wurde, hat ein mutiges Ja gesprochen. Und diesen Mut fand sie durch ihren Glauben. Und in ihrer Liebe zu Gott und den Menschen. Darin liegt auch für uns die Quelle für den Mut zum JA. Ja zu Gott, Ja zu unserem Leben jetzt in der Zeit der Krise.
Stefan Möhler

 

Zeit der Stille – oder Liedruf „Magnificat“ (Gotteslob 390)

 

Fürbittgebet

Herr und Bruder Jesus Christus, Maria hatte den Mut, dir und den Menschen zu dienen. Sie weist uns den Weg zu dir, so kommen wir voll Vertrauen mit unseren Bitten:

Die Regierenden haben große Verantwortung für den Frieden und die soziale Gerechtigkeit, gerade in dieser Zeit der Krise. Dass sie den Mut haben, den ihnen anvertrauten Völkern zu dienen wie Maria, darum bitten wir dich auf ihre Fürsprache: Christus, höre uns.

Menschen in heilenden und pflegenden Berufen sorgen für unsere Kranken und lindern ihr Leid. Dass sie Freude an ihrer Aufgabe haben und nicht verzagt werden in ihrem Dienst an den Kranken, darum bitten wir dich auf Marias Fürsprache: Christus, höre uns.

Die Erziehung unserer Kinder und Jugendlichen ist eine wichtige Aufgabe und Herausforderung. Das Eltern, Familien, Lehrerinnen und Lehrer in diesen Wochen diese Aufgabe mit Liebe und Demut ausfüllen wie Maria, darum bitten wir dich auf ihre Fürsprache: Christus, höre uns.

Im Sterben müssen wir uns ganz in deine Hände geben. Dass unsere Sterbenden dazu die Demut aufbringen wie Maria, und dass unsere Toten mit ihr bei dir Heimat haben, darum bitten wir dich auf ihre Fürsprache: Christus, höre uns.

Jesus, du bist gütig und von Herzen demütig. Du weißt um unsere Nöte. Dafür danken wir von ganzem Herzen. Wir beten mit deinen Worten:

Vater unser Vater Unser im Himmel…

 

Abschluss / Segen

Auf die Fürsprache der demütigen Mutter Maria segne uns alle Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Lied z.B. „Maria breit den Mantel aus“ (Gotteslob 534, 1-4)

und / oder: Der Engel des Herrn, vgl. Gotteslob 3,6

 

Eine weitere Marienandacht finden Sie auch im Gotteslob Nr. 932.

Maiandacht

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