Die Andacht kann hier heruntergeladen werden.

von Pastoralreferent Raphael Maier

 

Lied

Oh Haupt voll Blut und Wunden Gotteslob 289


Gebet

Gott, Dein Sohn musste an Karfreitag schreckliches erleiden und schließlich sterben. Mich plagen in dieser Zeit auch Sorgen und Ängste. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll und was die Zukunft bringen wird. Ich bitte Dich, sei Du in meiner Not bei mir. AMEN

Die Passion Jesu Christi

Joh 18,1 – 19,42 (auf bibelserver.com lesen hier klicken)

 

Gedanken zum Bibeltext

Leiden und sterben – das muss Jesus an Karfreitag. Leiden und sterben müssen jeden Tag ungezählte Menschen.

In den letzten Wochen kam das Leiden und Sterben aber immer näher. Zuerst in China, dann nach Europa und Deutschland und schließlich nach Esslingen. Und wie der Tod Jesu am Kreuz ist auch der Tod an COVID 19 ein langsamer, ein schrecklicher Tod.

Doch nicht nur die schwer erkrankten Menschen und deren Angehörige leiden unter dem Virus. Von seinen Auswirkungen sind wir alle – in unterschiedlicher Weise – betroffen. Omas und Opas sollen Ihre Kinder und Enkel wochen- und monatelang nicht sehen. Sie sollen zuhause bleiben, möglichst isoliert, auch Alleinlebende. Für psychisch Kranke ist die Situation oft schwer zu ertragen, ebenso für Frauen und Kinder, für die ihr Zuhause wegen eines gewalttätigen Mannes kein sicherer Ort ist.

Und dazu kommen existentielle Ängste, wenn Arbeitsplätze bedroht und Selbstständige insolvent werden. Über all dem steht die große Frage nach dem „Warum“. Warum lässt Gott das alles zu?

Leider kann darauf kein Mensch eine gute Antwort geben, die wirklich zufrieden machen oder gar trösten kann. Aber wir dürfen fest glauben: Das Leid Jesu und das Leid aller Menschen, all das will Gott nicht – Im Gegenteil: Er bleibt auch in den schwersten Zeiten an unserer Seite.

An Weihnachten feiern wir, dass Gott selbst in Jesus zur Welt kommt. Gott will uns so nahe sein, dass er einer von uns wird. Und er zieht sein „JA“ zu uns Menschen auch dann nicht zurück, wenn es schmerzhaft, ja, wenn es tödlich wird. Gott geht in Jesus nicht den einfachen Weg. Er bleibt sich und seinen Worten treu. Es gilt bis zum Ende am Kreuz, dass Gott uns Menschen liebt. Selbst über seine Mörder betet Jesus, Gott möge ihnen diese Schuld nicht anrechnen.

Gott bleibt in Jesus an unserer Seite – in jeder Angst und jeder Not. Gott bleibt in Jesus an unserer Seite – im Leiden und im Sterben. Und wie er seinen Sohn vom Tod auferweckt hat, so dürfen auch wir glauben, dass es auch für uns Menschen nach dem Tod ein neues Leben gibt bei Gott. Und wir dürfen auch glauben, dass wir diese schwere Zeit überstehen werden. Unser Glaube kann uns Halt geben und Kraft. Zu beten tut gut. Wir können zu Gott beten und ihm all unser Leid und unseren Schmerz sagen. Auch Klage und Anklage im Gebet können uns gut tun, sowie die Bitte im Beistand. Denn dass Gott auch das tiefste Tal und die dunkelste Nacht mit uns durchwandert dürfen wir fest glauben. Und wir dürfen auch fest glauben, dass es wahr ist, was Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung gesagt hat: „Ihr dürft Euch sicher sein, dass ich immer bei Euch sein werden.“ Das gilt! Heute – Morgen – Immer.


Bitte um Segen und Beistand

Gott, wir möchten um Deinen Segen für alle bitten, denen es nicht gut geht, die alleine sind, die leiden und sterben müssen. Wir bitten Dich, sei Du bei uns und allen, die dich brauchen und schenke Ihnen Kraft. Darum bitten wir Dich heute und an allen Tagen unseres Lebens.
AMEN

Karfreitagsandacht für den 10. April

Beitragsnavigation