Unsere Fenster in St. Josef
Gott sendet uns damals wie heute seine Engel

Der Blick auf das Josef-Fenster:
Hält Josef sich das Ohr zu? Weil er nicht hören will? Weil er vielleicht Angst hat oder Zweifel, vielleicht Unsicherheit?

Der Engel streckt seine Hand aus – mit dem nötigen Abstand, berührt er sein Ohr – nicht zu nah, aber auch nicht zu weit. Man hat das Gefühl, der Engel gibt Josef nicht das Gefühl bedrängt zu werden, sondern eher das Gefühl trotz allem frei zu entscheiden. Er ist da, um ihm die Angst zu nehmen, ihm zu sagen, er ist nicht allein. Gott ist in seiner Nähe. Das Bild hat was Hoffnungsvolles.

Der Blick auf das Auferstehungsfenster:
Wenn ich jetzt auf das „Auferstehungsfenster“ schaue, fällt mein Blick auf Jesus am Kreuz. Das Ende? Nein, Jesus zeigt auf das Licht – und mein Gedanke ist – durch seinen Tod ist Leben entstanden – für uns Menschen. Das Auferstehungsfenster symbolisiert für mich Leben, Neuanfang und auch Umfangensein von der Liebe Gottes. Es zeigt die große Liebe Gottes zu uns Menschen, die wir einfach nur annehmen brauchen.

Und wenn man zu einer anderen Zeit – eher im Dämmerlicht – das Auferstehungsfenster betrachtet, kommen die angedeuteten Engelsflügel deutlicher zum Vorschein. Die Engelsflügel könnten an die Geschichte in der Bibel erinnern „Die Botschaft der Engel am leeren Grab“ (die Frauen kommen zum Grab – und das Grab ist leer – ein Engel weist ihnen den Weg). Auch bringt der Engel Hoffnung.
Das Fenster verändert je nach Tages-, Dämmer- oder Nachtlicht sein Aussehen, seine Wirkung – so wie wir Menschen auch nicht immer gleich sind und uns verändern.

Zusammengefasst:
Mit Josef und der Geburt Jesu fängt es an und im Kreuz geht es weiter – es endet nicht. Gott unser Vater zeigt uns seine große Liebe zu uns Menschen. Er sendet Josef einen Engel, um zu verstehen – und uns Menschen auch, damit wir verstehen und die Hoffnung nicht aufgeben. Damit wir das Licht im Kreuz sehen. Versuchen wir, die Liebe Gottes zuzulassen. Die Kirche gibt einem mit diesem Fenster das Gefühl der Geborgenheit. Und es ist verblüffend – wenn man sich ganz auf die Stille in der Kirche einlässt und dabei die Fensterbilder und das Kreuz anschaut – dann durchströmen einen eine Fülle von Gedanken und auch Wärme – die man dann schon manchmal nicht mehr aushalten kann….
A.Kohl

Der durchkreuzte Himmel ist eins mit dem gebrochenen Brot ….
I.B.

Josefsfenster
Ich sehe einen Menschen, der ganz im Dunkel gegangen ist. Er ist wie gelähmt. Ist er taub? Vielleicht leidet er an Depressionen? Da kommt ein helles Wesen – ein Engel? – und segnet ihn. Der Dunkle wendet sich ihm zu, seine Augen beginnen zu leuchten, er lauscht dem Hellen. Es besteht noch Hoffnung für ihn! Das Motiv macht Mut, schenkt Zuversicht.

Auferstehungsfenster
Ich erkenne ein Brot, eine Hostie, die gebrochen wurde. So wird der Leib Christi vielen Gläubigen zugänglich. Ein helles Strahlen geht von diesem Fenster aus. Das Motiv stimmt mich positiv.
Regina Hoffmann

Zum Fenster im Altarraum

  • Strahlen vom Himmel
  • Zum Himmel strebendes Kreuz
  • Licht; strahlendes Himmelblau, fast sonnenähnlich
  • Schwebende Leichtigkeit

Das Bild vermittelt ein Gefühl des Vertrauens; Himmel (= das für uns nicht unmittelbar Sichtbare, das Jenseitige) und Erde (unsere physische Welt) sind miteinander verbunden.

Das Blau des Kreuzes weckt in mir den Gedanken an strahlend blauen Himmel mit wärmender Sonne und lässt so eine gewisse Geborgenheit spüren.

Zum Josefsfenster:
Das Fenster ist für den normalen Kirchenbesucher kaum im Blickfeld und kann daher kaum Wirkung entfalten, da der Kirchenbesucher nur selten vom Altarraum rückwärts hoch zur Empore schaut.

Von außen ist das Fenster für mich äußerst unscheinbar, es wirkt nicht als Bild. Der Beton zwischen den Glassteinen tritt so in den Vordergrund, dass es auf mich eher wie eine Mauer denn als Fenster wirkt.

Zum Josefsfenster:
Das Fenster war bislang – obwohl ich schon seit ca. 27 Jahren in diese Kirche gehe – für mich nicht wirklich sichtbar. Erst diese Befragung hat mich veranlasst, mit Bewusstsein das Fenster von innen anzuschauen. Meine Gedanken und Eindrücke dabei:

  • Ein müder Mensch, zusammengesunken, abgeschafft
  • Dem Menschen gegenüber eine Lichtgestalt, aufmunternde Hände, eine beruhigende Hand, eine Kraft gebende Hand
  • Der Mensch bekommt durch die Berührung mit der Lichtgestalt / mit dem Himmlischen neue Kraft und Zuversicht.
  • Die Hand des Engels über dem Kopf von Josef vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit.

Michael Götze

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